Eigentlich möchte ich hier eher still sein, denn der Raum, den wir Zeitschleuse nennen, soll entschleunigen und ein Gefühl für die Unendlichkeit vermitteln, die die Erdgeschichte für uns Menschen darstellt.
Lassen Sie sich auf ein kleines Gedankenspiel ein, um die Zeit des Steins mit der Zeit des Menschen in eine Beziehung zu bringen:
Wenn man die komplette Erdgeschichte mit der Dauer eines Jahres gleichsetzt, dann wird deutlich, wie verschwindend kurz die Zeit ist, in der wir Menschen die Erde besiedeln. Die ersten Ahnen des heutigen Homo sapiens lassen sich am Abend des Silvestertages beobachten. Menschliche Hochkulturen entwickeln sich 40 Sekunden vor dem Jahresende. Und die Phase, in der unsere Spezies seit der Industrialisierung die Erde vollkommen umkrempelt, währt genau eine Sekunde! Kaum Zeit für ein Feuerwerk — und die Frage: Wird der Mensch die nächsten Sekunden überhaupt überleben?
Erich Fried schreibt in seinem Gedicht „Die Zeit der Steine“:
„Wer die Steine reden hört / weiß / es werden nur Steine bleiben // Wer die Menschen reden hört / weiß / es werden nur Steine bleiben“
Und jetzt: Lauschen Sie dem Stein – wir hören uns wieder bei einer bewegten Erde am oberen Ende der Treppe.