Seit Menschen hier im Bayerischen Wald leben, gehen sie mit Stein um. Bereits vor 5000 Jahren, in der sogenannten Jungsteinzeit, wurde der steinreiche Bayerische Wald besiedelt und landwirtschaftlich genutzt.
Um den Boden bewirtschaften zu können, mussten die frühen Siedler Steine beseitigen. Stein diente ihnen aber auch zur Werkzeugherstellung. Für die Hauzenberger Region ist dies durch zahlreiche Funde belegt. In der Vitrine sehen Sie drei ausgewählte Beispiele, die Hobbyarchäologen mit geschultem Blick auf den hiesigen Äckern fanden.
Granit prägt unsere Region, früher noch stärker als heute. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Landschaft übersät mit Granitblöcken. Wie schon für die Menschen der Jungsteinzeit war der Stein Fluch und Segen: Er behinderte die Landwirtschaft, aber er bot auch wertvolles Material für viele dauerhafte Dinge in Haus, Hof und draußen in der Landschaft wie Tröge, Bodenplatten, Sockelsteine, oder Flurdenkmäler.
Vor gut 1000 Jahren hat man in unserer Region angefangen, steinerne Gebäude zu errichten. Vorher waren selbst Kirchen und Burgen aus Holz. Es entstand ein hochqualifiziertes Steinmetzhandwerk, zunächst bei den Klöstern, später an den Dombaustellen.
Neben den professionellen Steinmetzen gab es aber immer auch angelernte Steinhauer und geschickte Laien. Die Menschen, die den harten und widerspenstigen Granit mit einfachsten Werkzeugen bearbeiteten, brauchten Geschick und Ausdauer. Ihre Werke haben die Jahrhunderte überdauert.
Wir haben schöne Beispiele für romanische und gotische Steinmetzkunst aus unserer Region für Sie in Szene gesetzt. Bei dem großen runden Granitfenster erzähle ich Ihnen mehr dazu.