Die große Maschine vor Ihnen ist eine Kompressoranlage, bei der mittels eines Elektromotors Druckluft produziert wird. Diese Druckluft wurde in den Steinbrüchen für den Betrieb von Pressluftgeräten benötigt. Vor allem mit dem Einsatz von Presslufthämmern ging nicht lange nach dem Zweiten Weltkrieg die alte Steinhauerwelt ihrem Ende entgegen.
Pressluftgeräte beschleunigten die Arbeit. Es wurde laut in den Brüchen. Man brauchte einen Gehörschutz und konnte sich während der Arbeit nicht mehr unterhalten. Dazu kamen noch der gefährliche feine Steinstaub und das Rütteln der Hämmer. Die Folge waren Staublungen, kaputte Bandscheiben und Gelenke sowie Gehör- und Augenschäden.
Vor allem die Staublunge ist eine typische Steinhauerkrankheit. An der Bruchwand sehen Sie die Röntgenaufnahme einer schwer betroffenen Lunge. Betroffene leiden an Kurzatmigkeit und Asthma und haben ein hohes Risiko, an Tuberkolose oder Lungenkrebs zu erkranken. Eine Heilung von der anerkannten Berufskrankheit ist nicht möglich.
Neben dem Einsatz von Pressluftgeräten veränderte auch die Motorisierung die Arbeit in den Brüchen. Selbstfahrende Ladefahrzeuge übernahmen den Transport und machten die alten Kräne und Rollwägen mitsamt ihren Geleisen überflüssig.
Die Steinverarbeitung wurde durch die Einführung von leistungsfähigen Maschinen wie Steinsägen oder Schleifgeräten revolutioniert. Die Produktivität stieg gewaltig an. Gleichzeitig ging die Zahl der Arbeitsplätze stark zurück.
Damit sind wir bereits bei einem zentralen Problem der modernen Granitindustrie. Mehr dazu hören Sie am Schaltpult vor dem großen Sägeblatt.