In unserem erdgeschichtlichen Theaterstück haben wir Sie mitgenommen zur Geburtsstätte des Granits tief unter der Erdoberfläche. Da wo wir jetzt stehen, brannte vor gut 300 Millionen Jahren die Hölle. Glutflüssige Schmelze stieg in großen blasenförmigen Körpern oder auch in schmalen Gängen hoch. Dann kühlte der Gesteinsbrei langsam ab und wurde fest. Die Bestandteile des Gesteins, also die Minerale, kristallisierten. Die wichtigsten drei kennen viele noch aus der Schulzeit: „Feldspat, Quarz und Glimmer, die drei vergess‘ ich nimmer.“
Als erstes erstarrt der Glimmer, dann die Feldspäte, als letztes backt der „Lückenfüller“ Quarz alles zusammen. Der Gesteinsbrei wird zum festen kristallinen Granit.
Damit dieses „erkaltete Blut der Erde“ in unserer heutigen Landschaft zum Vorschein kommen konnte, musste das darüber lagernde Deckgebirge durch Bewitterung abgetragen werden.
Die markanten Verwitterungsformen des Granits prägen unsere Gegend. Felstürme und Blockmeere, „Härtlinge“ und „Wollsack“-Formationen zeigen sich.
Hinter diesen Formen steckt ein Wesensmerkmal des Granits: Er hat eine klare Tendenz zur rechtwinkeligen Teilung. Diese Eigenschaft beeinflusst seine Verarbeitung und Verwendung. Der milliardenfach hergestellte Pflasterwürfel ist im Granit quasi vorprogrammiert.
Lassen Sie die besondere Ästhetik des hiesigen „Edelsteins“ auf sich wirken. Die kommt besonders gut in stark vergrößerten Aufnahmen von dünn geschliffenem und hinterleuchtetem Granit zum Ausdruck. Diese Bilder begleiten Sie auf dem folgenden Weg nach unten zu unserem Mineralstollen. Bis später!