Unser Landschaftsmodell stellt in etwa den Bereich der heutigen Stadt Hauzenberg dar. Jedes Granitwürfelchen steht für einen Steinbruch, sei er aufgelassen oder noch in Betrieb.
Die Eisenbahn gab den entscheidenden Impuls zum Eröffnen einesBruchs. Die Lokalbahn Passau–Hauzenberg, die im Modell auch angelegt ist, wurde 1904 fertiggestellt. Dann schossen die Brüche geradezu wie Schwammerl aus dem Boden. Insgesamt sind etwa 150 Standorte bekannt.
Die Eisenbahn machte den Weg frei für die Entstehung der Granitindustrie. Ein Bahnanschluss wurde zum entscheidenden Standortvorteil. Die Bahn ermöglichte den schnellen, zuverlässigen und vor allem kostengünstigen Transport der schweren Fracht. Gleichzeitig benötigte man für den Bahnbau selbst Unmengen an Werk- und Bruchsteinen für Bahnhöfe, Brücken, Böschungen, Durchlässe und Gleisbetten.
Bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts explodierte so der Absatzmarkt für Granit. Vor allem Pflastersteine wurden in gigantischen Mengen nachgefragt. Eisenbahn und Pflasterstein wurden das „Traumpaar“ der Granitindustrie.
Für den Erfolg des Granitgewerbes brauchte es ein weiteres wichtiges Elixier, nämlich geschickt agierende Unternehmer. Davon erzähle ich Ihnen im nächsten Kapitel. An der Felswand mit den Stahltafeln geht’s weiter.