Der Steinbruch, in dem wir uns befinden, ist der Kinadeter-Schachet. Schachet ist der hiesige Flurname. Josef Kinadeter hat den Bruch 1885 eröffnet. Der Kinadeter-Schachet war die Keimzelle der Hauzenberger Granitindustrie. Bis zur Stilllegung blieb der Bruch im Besitz der Familie.
Ich habe zu diesem Ort eine ganz besondere, sagen wir verwandschaftliche Beziehung, denn meine Uroma Carolina war eine geborene Kinadeter. Und auch sie hat später mit ihrem Mann einen Granitsteinbruch eröffnet, den meine Eltern bis heute betreiben.
Aber zurück zum hiesigen Kinadeter-Schachet: Der Granit aus diesem Bruch war ein begehrter Stein. Unzählige Denkmäler und Grabsteine wurden aus ihm gefertigt. In München sind ganze Straßenzüge mit Schachetgranit gepflastert.
Bereits 1889 führte Josef Kinadeter hier im Bruch einen Rollbahnbetrieb ein. 1910 erweiterte er die Anlage um zwei Gleise. Die Steinhauerhütten, eine Säge und eine Schleiferei befanden sich außerhalb des Bruchs, etwa da, wo heute die Straße verläuft.
Ein großes Problem des Bruchbetriebs war die Nähe zur Ortschaft. Die Belästigung durch Sprengungen und Lärm sorgten für nicht abreißende Klagen. 1985 wurde der Betrieb eingestellt.
Der Bruchkessel ist seitdem mit Wasser gefüllt. Der kleine See da draußen hat eine Tiefe von etwa acht Metern.
Der Bilder vor Ihnen sind Aufnahmen aus dem Kinadeter-Schachet vom Anfang bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.
So, und jetzt lade ich Sie ein auf einen Rundgang durch unseren Schausteinbruch. Bei der Stahltafel gleich nach dem Ausgang hören Sie mich wieder.