Granitene Bildsäulen wie diese sind typisch für unsere Region. Viele solcher Gedenk- oder Schutzzeichen haben sich an Ortseingängen oder an Wegen erhalten.
Wer wird dieses Marterl gefertigt haben? War der der Steinmetz ein zünftischer Meister oder ein Geselle? Oder war es ein sogenannter „Pfuscher“ oder „Stümper“? So wurden Handwerker ohne Konzession bezeichnet, gegen die die Zünftischen häufig gerichtlich vorgingen.
Die Meister aus dem Südlichen Bayerischen Wald östlich der Ilz gehörten der Passauer Steinmetzzunft an. Die gut beschäftigten Hauzenberger Steinmetze hätten gern eine eigene Zunft gegründet, aber das hat ihnen der Passauer Fürstbischof untersagt. Er war hier, im sogenannten Land der Abtei, Landesherr und beharrte auf der alten Ordnung.
Im ausgehenden 18. Jahrhundert kam Schwung in die Sache. Der Landesherr, also der Passauer Fürstbischof, förderte nun die Verwendung von Granit, um Holz einsparen zu können. Damit begann ein großer Aufschwung im Steinmetzhandwerk. Stein löste das Holz als Baumaterial mehr und mehr ab.
Ein schönes Beispiel dafür sind die Wasser-Verteilsteine. Diese „Stander“, wie man sie umgangssprachlich bezeichnete, wurden nun zunehmend aus Granit gefertigt. Rechts in der Ecke steht so ein Verteilstein. Er stammt aus Raßberg, heute ein Ortsteil von Hauzenberg, und er bediente seinerzeit fünf gleichwertige Wasserrechte.
Ja, die Steinmetzen und Steinhauer hatten nun alle Hände voll zu tun. Über einen ganz besonderen und Aufsehen erregenden Auftrag erzähle ich Ihnen gleich an der achteckigen Säule hinter Ihnen.